Tandem Down Under

Melbourne to Hobart

 

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Wegen eines anstehenden Radiointerviews bei einem deutschen Radiosender, mussten wir noch vor Silvester nach Melbourne. Eine private Unterkunft zu finden gestaltete sich zwischen Weihnachten und Neujahr jedoch als etwas schwierig. Wie bisher aber immer konnten wir uns auf die Gastfreundlichkeit der Australier verlassen. Theresa und Nick, zwei leidenschaftliche Radler, nahmen uns bei sich auf und wir fuehlten uns auf Anhieb wie zu Hause. Ihnen verdanken wir auch einen tollen Silvesterabend. Wir konnten nicht nur bei ihnen schlafen. Die beiden luden uns am Silvesterabend zudem auf indisches Essen ein und fuhren mit uns zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir das Feuerwerk besichtigen konnten. Ein Silvesterabend, der uns definitiv in Erinnerung bleiben wird.

Am 1.1. begleiteten uns Theresa und Nick frueh morgens zur Spirit of Tasmania, der Faehre nach Tasmanien. Nun war es endlich soweit. Wir setzten endlich auf den Bundesstaat ueber, auf den wir uns schon seit Anfang unserer Reise so gefreut hatten. Nach 9 Stunden Fahrt ueber die Bass Strait (430 km) kamen wir abends in Devonport an. Unsere Thermounterwaesche, die wir extra fuer Tasmanien gekauft hatten und die bereits auf dem australischen Festland haeufig in Gebrauch war, verstauten wir gleich ganz unten in unseren Radtaschen. Hier in Tasmanien war es ploetzlich viel waermer als die letzten Wochen. Beim verlassen von Devonport am neachsten morgen und beim Blick auf die umgebenden Berge, wurde uns klar, was uns die naechsten Wochen bevorstehen wuerde: huegelige Landschaft. Unsere Beine gewohnten sich jedoch schnell an die Huegel und so konnten wir das Radfahren durch Farmland und Waelder, die teilweise an den bayerischen Wald erinnern, in vollen Zuegen geniessen.

Auf dem Weg nach Hobart durch das Zentrum Tasmaniens stoppten wir in einigen der aeltesten Doerfer in Australien. Westbury, Campell Town und Oatlands waren mit ihren alten Gebaeuden und den Geschichten der ersten Besiedlung sehr interessant. In Hobart machten wir nur einen kurzen Halt, da wir schnell nach Cygnet weiter suedlich mussten, weil wir dort als Freiwillige auf einem Folkfestival arbeiteten. Die Tage auf dem Festival waren unglaublich toll. Wir mussten das gesamte Festivalwochenende nur 12 Stunden arbeiten um das Ticket erstatten zu bekommen. Auch hier hatten wir wieder Glueck. Unsere Aufgabe war es, die Armbaender der Festivalbesucher auf ihre Gueltigkeit zu ueberpruefen. Da unser Arbeitsplatz in den jeweiligen Konzerthallen war, konnten wir gleichzeitig auch den tollen Konzerten folgen. Neben toller Musik, lernten wir auch wieder viele interessante Menschen aus ganz Australien kennen. So manche Nacht verbrachten wir daher mit gemuehtlichem Beisammensein und Musiksessions.

Mit Oliver, einem jungen Schriftsteller aus Melbourne, der mit dem Rad um Tasmanien faehrt, verliesen wir nach dem Festival Cygnet, um nach Bruny Island zu radeln. Die Insel ist mit einer kleinen Faehre in 15 Minuten zu erreichen. Eigentlich wollten wir hier wandern, das schlechte Wetter machte uns jedoch zum ersten Mal einen Strich durch die Rechnung. Stroemender Regen fuer 24 Stunden zwang uns dazu, einen Tag lang in unseren Zelten und einem Dach am Buschcampingplatz auszuharren. Mit all der netten Gesellschaft weiterer Reisender war dies jedoch halb so schlimm. Bei nachlassendem Regen konnten wir abends am Strand sogar auch noch Pinguine beobachten. Dank Oliver goennten wir uns auch einmal ein kulinarisches Highlight, Austern und eine Kaeseplatte. Fuer unsere an Nudeln gewoehnten Gaumen eine willkommene Abwechslung.

Zurueck in Hobart hiess es dann nach ein paar gemeinsamen Tagen Abschied von Oliver zu nehmen. Kaum zu fassen, wie schnell einem jemand ans Herz wachsen kann.

Nun geniessen wir bei besser werdendem Wetter Hobart, bevor es dann entlang der tasmanischen Ostkueste wieder langsam Richtung australisches Festland geht.

 

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Due to a radio interview with a German radio station we had to be in Melbourne before New Year’s Eve. It was hard to find a privat host during this busy time of the year. Theresa and Nick, also cyclists, invited us to their place. We could not only pitch our tent in their garden. On New Year’s Eve they also took us to an Indian restaurant and a place were we could watch the fireworks. It was definitely a special New Year’s Eve for us which we’ll never forget.

Theresa and Nick joined us on our way to the ferry to Tasmania early on New Year’s day. After 9 hours and 430 km across the Bass Strait, we arrived in Devonport/Tasmania. The first thing we did was putting our thermals in our panniers because here in Tassie it was warmer than it had been for a couple of weeks on the mainland. When we left Devonport the next morning we got a taste of what we will have to expect during the next few weeks: hills. Our legs, however, got used to the hills quickly. Therefore we could enjoy cycling in a beautiful scenery. Some forrests here in Tasmania really look like the forrests back home in Bavaria.

On our way to Hobart we stopped in lovely little villages like Westbury, Campbell Town or Oatlands. These villages are one of the oldest ones in Australia. Learning about their history was very interessting.

We passed Hobart, since we had to go to Cygnet. There we volunteered at the Cygnet Folk Festival. We had to work for 12 hours to get a ticket refund. Working was fun though. The only thing we had to do was standing in front of the house checking wristbands. While working we could also listen to the bands. We spent some awesome days at the festival. We not only listened to great music but we also met a lot of lovely people from all around Australia. Therefore we spent the nights just talking or playing some music.

When we left Cygnet for Bruny Island, Oliver, a young creative writer from Melbourne, joind us on his bike. Actually we wanted to go hiking on Bruny Island. Due to pouring rain for more than 24 hours we were forced to spend the day in our tent or under the only shelter (a little roof with a table and a chimney) at our bush camp. However, there were a lot of nice people so it wasn’t too bad. When the rain was’t that heavy anymore in the evening, we could even see some penguins at the beach. Thanks to Oliver we tried some of the island’s famous dishes: oysters and various kinds of cheese. Delicious!

Now we are back in Hobart before we are going to cycle up the Tasmanian east coast.